Dass es ein schweres Auswärtsspiel beim starken Tabellenvierten werden würde, war jedem von uns bewusst. Jedoch hatten wir mit Blick auf unseren Ausflug nach Dithmarschen das Ziel, unserem Gegner kämpferisch und konzentriert entgegen zu treten. Leider, wie so oft in dieser Saison, mussten wir von Beginn an einem Rückstand hinterherlaufen – dem 1:0 für die Gastgeber folgte durch einen Treffer von Peer Thiesen mit dem 1:1 in der zweiten Minute das einzige Unentschieden der Partie. Nur phasenweise gelang es Stodo, den Anschluss zu finden. Zu mehr reichte es für das Schlusslicht nicht. Technische Fehler, Konzentrationsfehler beim Abschluss und vor Allem Abstimmungsfehler in der Abwehr prägten unser Spiel in der ersten Halbzeit, an deren Ende wir bereits einen 18:13-Rückstand hinnehmen mussten.
Leider brachte die zweite Halbzeit keine Besserung. Die Gastgeber sorgten für eine rasche Vorentscheidung, zogen Tor um Tor immer weiter davon, und so sahen wir nach dem 27:16 (42.) in der 43. Spielminute auf der Anzeigetafel einen Spielstand von 28:17 für Marne. Eine Stärke von uns aber war in dieser Saison, dass wir nicht aufgeben - so auch diesmal. Tor um Tor kamen wir wieder heran und verkürzten in einem 7:1-Lauf den Rückstand in der 52. Minute durch Markus Warschun auf 28:23. Leider hatten wir nicht mehr die Kraft und das Glück, diese Aufholjagd fortzusetzen. Zwei umstrittene zeitgleiche Zeitstrafen gegen unsere Thomas Dohse und Peer Thiesen (53.) verhalfen den Gastgebern für zwei entscheidende Minuten zur zweifachen Überzahl. Mit dem 30:23 (55.) war der ATSV erledigt. So gewann Marne das Spiel verdient mit 34:27.
Den Stockelsdorfer Handballern ist bewusst, dass der Klassenerhalt immer schwerer wird. Bei acht Punkten Rückstand vom rettenden Ufer und nur noch sieben ausstehenden Spielen dürfte sich das Thema Schleswig-Holstein-Liga erledigt haben. Jedoch ist ebenso klar, dass wir bis zum letzten Spiel kämpfen werden.
Für den ATSV spielten: Thomas Dohse (6), Frederic Reiss, Peer Richard Thiesen, Florian Grotzky (je 4), Markus Warschun (3), Alexander Weiss (2), Thore Steinhoff (2/1), Clemens Palm, Tassilo Lund (je 1) und im Tor Jesse Ewers und Dennis Hein.
"Wir haben dort nichts zu verlieren", stellt ATSV-Trainer Fabian Jäger, der auch beim aktuellen Tabellenvierten längst nicht mit "voller Kapelle" antreten kann, fest. Zu den Verletzten zählt weiter auch Finn Manthe. Rechnerisch ist zwar noch einiges möglich, dazu benötigt der ATSV als Schlusslicht jedoch mehr Konstanz in seinem Spiel. Die HSG aus Dithmarschen hat zwar auswärts bisher mehr Punkte geholt als in eigenen Halle, doch der ATSV ist nicht zuletzt nach der 22:27-Niederlage im Hinspiel am Sonntag in der Realschulhalle in Marne nur krasser Außenseiter.
Im Nachholspiel am Mittwochabend blieb eine tolle Aufholjagd unbelohnt. "Wir haben uns 45 Minuten vorführen lassen, eine unerklärliche Kopfsache", meinte Coach Jäger beim Stand von 17:26. Doch dann kämpfte sich "Stodo" plötzlich Tor um Tor heran und zog durch sieben Tore in Folge innerhalb von sieben Minuten über 24:26 (52.) durch Thore Steinhoff in der 27. Minute der 2. Halbzeit zum 27:27 gleich. Auch das 27:28 konnte Alexander Weiß 50 Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 28:28 beantworten, ehe der TSV per Siebenmeter zum Sieg kam.
Für den ATSV spielten: Markus Warschun (7/2), Thomas Dohse (5), Tassilo Lund (4), Thore Steinhoff, Florian Grotzky (je 3), Alexander Weiß (2), Kristof Groke, Peer Thiesen, Finn Deckwerth, Thorben Liedtke (je 1), Maik Wilts, Frederic Reiss und im Thor Jesse Ewers und Dennis Hein.
